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Die Ära der Schülerblaskapelle

Noch nie hat sich unser Rektor Helmut Schroller gerne mit Halbheiten zufriedengegeben; das Bestmögliche sollte es sein!
„Nicht kleckern, sondern klotzen!“ war schon immer sein bekannter Wahlspruch. Umso mehr mußte dies für ein Vorhaben gelten, das bis dahin einmalig war an Schwabens Schulen: die Gründung einer Schüler – Blas – Kapelle!
Gezündet wurde die Idee bei einer Schulleitertagung in Sonthofen. Hier spielte die weithin bekannte Jugendkapelle Sonthofen unter dem Bezirksdirigenten Arthur Engeser groß auf und beeindruckte unseren Chef so sehr, daß er seitdem mit der Blasmusik „schwanger“ ging.
Schon nach kurzer Schwangerschaft setzten bei der Einweihung der neuen Schule in Ettringen die „Geburtswehen“ ein: Rektor, Bürgermeister, Architekt und Lehrerschaft setzten sich zusammmen und brachten den Plan der Schulblasmusik zur Welt. Glück kam dazu, denn der Dirigent, Ausbilder und Mädchen für alles war schon vorhanden! Er wurde vom Chef kurzerhand „überzeugt“!
Nun galt es, das „Blasmusikkind“ aufzupäppeln. Zum Teil auf abenteuerliche Weise wurden die nötigen Instrumente beschafft, repariert requiriert, zusammengebettelt, geordert. Die Aufstellung der aktiven Mannschaft war dann eine Kleinigkeit: Mittels einer der inzwischen berühmten und gefürchteten Lautsprecherdurchsagen wurden Mädchen und Buben gewonnen und zum Schul-Bläser Dienst rekrutiert. 22 Musikanten der ersten Stunde probten vom Januar 70 an regelmäßig zweimal am Nachmittag – nicht selten unter den wohlgefälligen Augen und Ohren des Rektors!

Wer Vater geworden ist, möchte natürlich seinen Nachwuchs der staunenden Umwelt vorzeigen. Unser Rektor opferte dafür schon im März 70 – nach erst zwei Monaten Proben – eine sechste Unterrichtsstunde! Alles, was zur Schule gehört, versammelte sich in der großen Pausenhalle, um der Premiere der Schülerblaskapelle beizuwohnen. Zwar standen, wie nicht anders zu erwarten, nur vier Stücke auf dem Programm, aber der Auftritt wurde ein Beifallserfolg. Schon im Juni folgte ein Bläserständchen für Bürgermeister Hartmann zum 60. Geburt-stag – ein weiterer Förderer der Kapelle neben Rektor Schroller war damit gewonnen! Die erste große „Presse“ erhielt die Ettringer Schülerblaskapelle anläßlich des Besuchs von Bischof Stimpfle an der Verbandsschule im Juni 70.

Dasselbe Jahr 70 brachte noch recht viele und erfreuliche öffentliche Auftritte für die Schüler-blasmusik:

 

 

 

 

 

 

 

Unser „Kind“, die Schülerblaskapelle, war ein Jahr alt geworden; stramm gewachsen war es und laufen konnte es auch schon recht beachtlich. Kein Wunder bei diesen (geistigen) Vätern! Und
schon sollte es Zuwachs bekommen: Planmäßig wurde eine starke Nachwuchsgruppe aufgebaut, um Lücken schließen und den „Sound“ verstärken zu können. 19 neue Bläser(innen) stießen Ende 70 zur Kapelle! Rektor Schroller sah das Anwachsen mit Vaterstolz!

Das Jahr 1971 wartete im Februar mit einem Höhepunkt für Schule und Blasmusik: Rektor Schroller war Gastgeber für die „Amtliche Arbeitstagung der Lehrkräfte“ im Kreis Mindelheim.
Jetzt konnte er die Überraschung, die ihm damals in Sonthofen widerfahren war, seinerseits den staunenden Kollegen weitergeben.

Schulrat Mick und die Lehrerschaft waren verblüfft von dem gesunden Ettringer Schul-Parade-Kind „Musik“. Insbesondere die neue „Wunderwaffe Blasmusik“ traf voll – Ettringen konnte
sich sonnen im Glanz der polierten Instrumente und der wohlwollenden Anerkennung von oben!

Weitere Taten im Jahr 71 waren:

Mai: 1. Standkonzert in Siebnach
Juni: Tag des Liedes – Mitwirken in Ettringen
Juni: 1. Standkonzert in Traunried

Juli: Schulkonzert mit zwei Bläsergruppen: jun. und sen.
Juli: Umrahmung des Kreissportfestes in Wörishofen
Aug.: Festzelt in Mindelheim
Sept: Aufbau einer weiteren Anfängergruppe mit 19 Musikern
Sept: Standkonzert in Markt Wald
Dez.: Schubertmesse in Kirch-Siebnach
Dez.: Weihnachtsfeiern des Kindergartens, des TSV Ettringen und des TSV Markt Wald

Ein arbeitsreiches, erfolgreiches Jahr 71 hatte das „gehätschelte Kind Schul-Blasmusik“ erlebt, wie es den Kinderschuhen langsam entwuchs und zu einer festen Größe in Schule und Schulverband herangereift war. Auch 1972 steckte voller Überraschungen:

Apr.: Gemeinschaftskonzert mit der Blaskapelle Immelstetten
Juni: Standkonzert an der Turnhalle zum Tag des Liedes

Im gleichen Monat Juni legte die herangewachsene Schülerblaskapelle ihre „Reifeprüfung“ ab: Zum erstenmal wagte man die Teilnahme an einem Wertungsspiel des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes in Walkertshofen.
Hier – weitab von Ettringen- sollte erprobt werden, ob unsere Musik den kritischen Ohren der Wer-
tungsrichter standhalten würde, und ob man eine Woche später im heimatlichen Ettringen unter erschwerten Bedingungen gewissermaßen dieses Wagnis wiederholen dürfte.
Öfter noch als sonst verfolgte Herr Schroller die Probenarbeit, nickte bisweilen, zog die Brauen hoch, wenn sein geschultes Musikerohr beleidigt wurde, und sah mit Befriedigung, daß man zur Unterstützung sogar noch Herrn Feigl zugezogen hatte; für die Ausbildung der Schülerkapelle war nichts zuviel! 

Der Fleiß wurde belohnt mit einem I. Rang. Dieser große Erfolg konnte auch in Ettringen wiederholt werden; die „Reifeprüfung“ war bestanden! Zum Dank dafür wurde die Kapelle neu ein-
gekleidet: Rote Westen mit Silberknöpfen und schwarze Hosen verliehen der Kapelle ein einheitliches und ansprechendes Bild.

Die Festwoche Ettringen endete mit einem direkten Vergleich der Schüler- und Jugendkapellen des Landkreises. Dabei konnte vor allem der Hauptkonkurrent und „Erzfeind“ – die Schülerka-
pelle Türkheim – abgehängt werden.

Rektor Schroller wird den entsprechenden Presseartikel wohl mit stolzgeschwellter Brust
gelesen haben:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Juli: Waldfest in Traunried als Festkapelle
Juli: Großer Vorspielabend in der Aula
Aug.: Waldfest am Sportplatz Ettringen
Nov.: Einweihung des Schulverkehrsgartens Ettringen

Schön artig wie es sich für Kinder geziemt gratulierte die Schülerblaskapelle ihrem Rektor zum 50. Geburtstag am 20.10.72

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Lebensjahr 1973 unserer Blaskapelle war mehr ein Jahr des stillen Arbeitens und Aufbauens. Eine dritte Nachwuchsgruppe wurde „in Betrieb“ genommen. In Wörishofen wurde der Faschings-
umzug des Reitvereins gespielt und im „Jagdhof Schlingen“ eine Tagung bayerischer Reit- und Fahrvereine umrahmt.
Höhepunkt auch in diesem Jahr war im Juli wieder der Vorspielabend.
Die Schülerblaskapelle trat in 3 Formationen an: Anfänger Quartett, Nachwuchskapelle (17 Bläser) und Stammkapelle (44 Bläser). 
Eine absolute Spitzenleistung erbrachte die Schülerblaskapelle im Sommer 74 beim 3. Wertungsspiel in Stockheim. Es konnte ein einmaliger

                                 I. RANG MIT AUSZEICHNUNG

erspielt werden. Als einzige Kapelle in ihrer Stufe hatten die Ettringer diese Auszeichnung erhalten. Alle, die mit dieser Kapelle sich verbunden fühlten, aufbauen halfen, probten und
„mitzitterten“, konnten stolz sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das darauffolgende Jahresschluß-Konzert in der Aula wurde dann auch in mehrerer Hinsicht zu einem „Triumph-Marsch“:

1. Zum erstenmal gestaltete die Schülerblaskapelle ihren ganz eigenen Vortragsabend vor      überfülltem Haus
2. Das hervorragende Wertungsergebnis wurde der breiten Öffentlichkeit bekanntgegeben
3. Die Kapelle konnte auf 5 Jahre Bestehen zurückblicken
4. Die Chronik der Kapelle wurde zur Einsicht aufgelegt.

Auch in den Jahren 1975,1976 und 1977 wurde die Praxis von getrennten Konzertabenden der Verbandsschule beibehalten. Dabei konnte die Schülerblaskapelle immer mit einem ab-wechslungsreichen Programm gefallen. Man war zu diesem Zweck inzwischen in die alte Turnhalle umgezogen, wo die Zuschauer die Akteure auf der Bühne besser sehen konnten.

Wichtige Termine in den Annalen der Kapelle waren noch der 28.12.75 mit einem großen Weihnachts-Konzert in Siebnach und auch der Juni 76 mit dem 4. Wertungsspiel in Westernach. Hier konnte die junge Truppe wieder einmal gut abschneiden mit einem I. Rang. 
Wie so oft im Leben liegen auch im Bestehen einer Blaskapelle Höhen und Tiefen nahe beieinander. Schon im Jahr des größten Triumphes in Stockheim wurde ein großes Manko dieser rein schulischen Einrichtung der Ettringer Schülerkapelle offenbar:
Mit jedem Schuljahresende verließen eine Reihe von altgedienten und damit guten Bläsern die Stammkapelle; sie waren so schnell nicht zu ersetzen!
Ein schlimmer Aderlaß war das Jahr 74, aber fast aussichtslos schien die Situation im Jahr 77, die Blasmusik war kaum weiterzuführen!
Mehr als die Hälfte aller Aktiven saßen in der 9. Klasse und gingen damit „verloren“. Was blieb war nicht einmal mehr eine Rumpf-kapelle, es waren 12 Schüler von unter-schiedlichstem Ausbildungsstand. Die junge Schülerkapelle – gerade noch kräftestrotzend und lebendig – kränkelte! Andere Symptome verstärkten das gefährliche Krankheitsbild:

Die Blaskapelle Ettringen hatte eine eigene Nachwuchsgruppe gegründet; Abwanderung war möglich geworden. Gleichzeitig ver-siegten auch die meisten finanziellen Hilfen.

Sicherlich deprimierend für Dirigent und Bläser war auch die Tatsache, wie sehr in der Öffentlichkeit Verständnis dafür fehlte, daß der Leistungsstand und das Repertoire der Schülerkapelle nicht mehr steigerungsfähig war – bedingt durch die jährlichen Entlassungen!

Alle diese „Krankheitserscheinungen“ zusammen bewirkten einen bedenklichen Zustand des erst 8 Jahre alten Aushängeschildes der Ettringer Schule, und trotz Medikamenten und Beatmung auf
der Intensivstation war das Kind „Blasmusik“ zum Sterben verurteilt.

Mit dem Ende des Schuljahres 77 trat der plötzliche Herzstillstand des Patienten ein, bei dem alle Wiederbelebungsversuche erfolglos geblieben waren. Nicht einmal die zeitweilige Verpflichtung des Lehrers Stefan Probst als „Bassist im Aufbau“ konnte den Herzinfarkt der Schülerblaskapelle aufhalten – vielleicht paßte „Lehrerblut“ nicht in den Körper des Ensembles!

Unserem scheidenden Rektor Herrn Schroller bleibt nach diesen Betrachtungen zum Höhenflug und Niedergang eines musikalischen Ettringer Schulproduktes die Gewißheit und der Trost, ein quicklebendiges und lautstarkes Kind gezeugt zu haben, es acht Jahre lang aufgepäppelt und ernährt zu haben, an seinen Erfolgen und Glanzlichtern teilgenommen zu haben und es schließlich nach einem überraschenden „Tod durch höhere Gewalt“ begraben zu haben.

Herr Schroller möge stets daran denken: Die Ettringer Schülerblaskapelle war bestimmt wert, gelebt zu haben – und er selbst hatte daran einen entscheidenden Anteil!

                                                                                                   Engelbert Hinterreiter

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Religiöse Erziehung, Unterweisung und Feier

Kommunion in Ettringen 1981

Kommunion in Ettringen 1981

Immer war es eine gedeihliche Zusammen-arbeit von Schulleiter Rektor Schroller, den kath. Pfarrern Britzelmayr und Brazdil, dem evang. Pfarrer Linke und den weltlichen Religionslehrern.
Herr Rektor Schroller kam den Priestern in jeder nur möglichen Weise entgegen. So war durch viele Jahre die wöchentliche Schülermesse für Grundschulklassen in der kleinen Pausenhalle und für die 5. und 6. Klassen in der ➡ Pfarrkirche Ettringen eine Selbstverständlichkeit. Durch den kultusministeriellen Erlaß, daß die Schülermessen sich auf ein paar im Jahr zu beschränken haben und nicht als Ersatz für den Religionsunterricht gelten, wurden sie in der Weise beschränkt, daß die Klassen sich abwechselten und für die Hauptschule auch nur jeden Monat eine Hl. Messe angeboten wurde. Das kindgemäße religiöse Lied wurde gepflegt, rhythmische Begleitung angeboten und vor allem in der Grundschule die Feste des Kirchenjahres durch symbolische Handlungen und Zeichen sowie Umzüge dem Kind erlebnishaft nahegebracht.

Kommunion in Ettringen 1981

Kommunion in Ettringen 1981

Kommunion in Ettringen 1981

Kommunion in Ettringen 1981

In bewundernswerter Weise verstand es auch der am ➡ 20.04.1987 verstorbene Pfarrer Britzelmayr bis ins hohe Alter hinein mit den Kindern umzugehen. Es wurden von Seiten der Eltern Stimmen laut, auch die Grundschüler sollten zum Gottesdienst ins Gotteshaus gehen. War es früher bedingt durch den gleichzeitigen Gottesdienst für Hauptschüler, so ist heute die Situation anders. Die Sorge, die Kinder werden zum Teil der Pfarrkirche entfremdet, ist angesichts der religiösen Einstellung und Gepflogenheit in manchem Elternhaus sicher berechtigt. Überhaupt scheint es in der heutigen Zeit notwendiger zu sein, verstärkt die Grundwahrheiten unseres Glaubens, die Gebote und die Weisungen der Kirche und die Feste des Kirchenjahres anzusprechen Es ist wohl auch wichtig, verstärkt mit dem Gotteslob im kath. Religionsunterricht zu arbeiten. Gerade ein Grundstock an gemeinsamen religiösen Liedern für die Kirchgänger ist durch das Gotteslob angeboten.

Herr Schroller stimmte seinerzeit dem Antrag, diese Gesangsbücher auch für die Schule anzuschaffen, sofort zu. Ebenso wurde ein Klassensatz des Neuen Testaments gekauft. Da sich Auszüge aus der Hl. Schrift sporadisch auf alle Jahrgangsbücher verteilen, ist es angebracht, bestimmte Bibelstellen direkt durch die Schüler im NT nachschlagen zu lassen.
Ein besserer Überblick und eine Fertigkeit im Nachschlagen kann so erreicht werden. Überhaupt dürfte es eine Chance für die Kinder der Hauptschulklassen sein, durch das Lesen eines
Evangelisten oder eines Briefes des NT einen Zugang zur Bibel zu finden.
In letzter Zeit befürwortete Herr Schroller auch die Glaubenssendung „Credo“, die das kath. Glaubensbekenntnis zum Thema hat und für den Mitschnitt freigegeben ist, für die größeren
Schüler aufzunehmen. Ausschnittweise eingesetzt ist sie Hilfe und Bereicherung für den Religionsunterricht. Die Erziehung zur Toleranz und Ehrfurcht und caritativen Hilfe war unserem Rektor Schroller immer ein großes Anliegen.

Seit Jahren haben wir an der Schule Gastarbeiterkinder mit mohammedanischer Religions-zugehörigkeit. Das gute Auskommen und die Rücksichtnahme unter den Schülern ist sicher auch ein Verdienst unseres Schulleiters. Jedes Jahr wurden durch Lehrkräfte und Schüler Aktionen zur Hilfe für Notleidende gestartet. Durch gute Ideen konnten jedes Jahr einige hundert Mark als Erlös überwiesen werden. Es sei erinnert an den Verkauf von Selbstgebasteltem, von Blumen und Kresse, von Kuchen und Wurstsemmeln und an den Basar und die Versteigerungen in den verschiedenen Klassen. Der herzliche Dank gilt unserem Chef, den engagierten Lehrkräften und Kindern, dem Frauenbund und den Eltern, die hier so tatkräftig mitgeholfen haben. Die Adressaten unserer Geldspenden waren weltweit, von einer Schwester in Ecuador, die geschädigte Kinder betreut, einer Schwester in England, den betroffenen Kindern der Erdbebenkatastrophe in Chile, der Christoffel-Blindenmission, den SOS-Kinderdörfern bis zu den krebskranken Kindern im eigenen Land.

Kommunion in Ettringen 1981

Kommunion in Ettringen 1981

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herr Schroller vergaß nicht, in seinen Durchsagen vor Ferien und Festen die Kinder zu mahnen, beim Besuch der Gottesdienste und des Friedhofes Ehrfurcht, Gläubigkeit und Takt zu zeigen. So
möchte ich mich im Namen des Kollegiums bei den Priestern für die Feier der Gottesdienste und den Religionsunterricht und bei unserem Rektor Schroller für die tatkräftige Unterstützung in
allen religiösen Belangen und in der Erziehung zu Ehrfurcht und Toleranz sehr herzlich bedanken.

                                                                                                                        Josef Steber

Kommunion in Ettringen  ➡ 2011  ➡ 1991  ➡ 1899


Erwähnt seien hier auch die Geistlichen beider Konfessionen, die in der Dienstzeit von Herrn Schroller unsere Schüler im Religionsunterricht betreuten und mit ihnen die Schülergottesdienste feierten.

  • Von 1937 – 1950 ist Pfarrer Johann Baptist Mayer verzeichnet.
  • Von 1951 – 1962 versorgte Pfarrer ➡ Heinrich Kalb Pfarrgemeinde und Schule; unter seine Amtszeit fiel auch die ➡ Einweihung des Schulhauses 1953.
  • Seit 1962 wirkt Pfarrer Herbert Brazdil in Ettringen. Verschiedene Aktivitäten und Feierlichkeiten fielen in seine Amtsperiode. ➡ Erinnerungen an Pfarrer Brazdil
  • 1972 Bau des neuen Pfarrhofs
  • 1974 Am 17. Mai spendete Weihbischof Schmid erstmals den Schülern der 5. und 6. Klasse die heilige Firmung in der Ettringer Pfarrkirche; dies wiederholt sich im zweijährigen Turnus.
  • 1979 Ortspfarrer H. Brazdil feiert sein 25jähriges Priesterjubiläum
  • 1984 Ernennung zum Geistlichen Rat (24.12.)
  • 1985  Am 7. Juli Feier des 60. Geburtstages
  • 1987 25jähriges Ortsjubiläum

 ➡ Pfarrer im Kirchenspiel Ettringen       Pfarrer im Kirchenspiel Siebnach


Seit dem Tode von Pfarrer Rohrsetzer, Markt Wald, mußte Geistl. Rat Brazdil fast fünfeinhalb Jahre die große Staudenpfarrei mitversorgen, bis sie im Mai 1987 wieder einen eigenen Pfarrer, Dr. Thaddäus Kucia, bekam.

Einmal in der Woche kommt der evangelische Pfarrer aus Türkheim zum Unterricht in die Ettringer Schule. Unter einem seiner Vorgänger, Pfarrer Dr. Künneth, wurde 1962 die ➡ evangelische Auferstehungskirche in Ettringen errichtet, wo auch die Schulanfangsgottesdienste gehalten werden.

In der Pfarrei Siebnach war Pfarrer und Geistl. Rat Ignaz Britzelmayr seit 1945 bis zu seinem Tode am 20. April 1987 der gute Hirte seiner anvertrauten Pfarrkinder. Vor allem seine volksnahe Art, seine kernigen Predigten und sein Umgang mit vielen berühmten Persönlichkeiten aus Religion, Kunst und Kultur machten ihn im weiten Umkreis bekannt.
Er führte den ➡ Wendelinsritt in Traunried ein, der damals großen Zulauf aus dem Umland brachte und verstand es, vor allem Feste, auch seine persönlichen, prachtvoll zu feiern. Bis ins hohe Alter hielt er den Schulunterricht, zuletzt noch für die Kommunionkinder und am Mittwoch die Schülermesse in der kleinen Pausenhalle. Er versuchte stets, auch den Kleinen das Wort Gottes anschaulich und packend darzulegen.
Wie Lehrer Josef Steber als Pfarr-gemeinderatsvorsitzender und Rektor Schroller in ihren Nachrufen betonten, liebte er vor allem die Kinder.
Sein plötzlicher Tod hinterließ eine große Lücke. Ab 1.Mai 1987 wird die Pfarrei Siebnach vom Markt Walder Pfarrer Dr. Thaddäus Kucia vikariert.
                                                                                                                       
                                                                                                            Maria Brecheisen

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Der „Landsitz“ Kirch-Siebnach

DER LANDSITZ

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Naturkundeunterricht

Naturkundeunterricht

Der Schulgarten

Der Schulgarten

„Da war`s halt am schönsten“, schwärmen Schüler älterer Jahrgänge von ihrer Schulzeit in Kirch-Siebnach.
Aber auch den Lehrern erging es nicht viel anders und mancher, der keine Chance bekam, auch einmal für ein Jahr dort zu unterrichten, beneidete die Kolleginnen und Kollegen, die jahrelang dort hinausfuhren, als ob dort das Landhaus der Verbandsschule Ettringen wäre und so ein Erholungsjahr doch jedem einmal zustünde. Aber dort waren nun einmal nur Grundschulklassen ausgelagert.
Ich selbst durfte das letzte Schuljahr in der Geschichte der „Verbandsschule Kirch-Siebnach“ dort unterrichten. (Sie war ihrer Zeit voraus, denn die Gemeinden Siebnach, Höfen, Traunried hatten diese Schule gemeinsam gebaut, als es den Begriff „Verbandsschule“ noch gar nicht gab).
Sie repräsentiert all das, was man unter Schulidylle verstehen kann. Ihre wünderschöne Lage am Waldrand über dem Wertachtal neben der schönen Pfarrkirche, umgeben von zwei Bauernhöfen, von denen die Pension „Vroni“ für den Lehrer nicht unwichtig war, der uralte Nußbaum vor dem angrenzenden Friedhof, die zwei Linden am Eingang, der Spalierbaum, der Weinstock am Lehrerhaus, fehlte nur noch der Springbrunnen und die eichendorffsche Idylle wäre vollständig gewesen.

Schule und Lehrerhaus

Schule und Lehrerhaus

Im Klassenzimmer

Schulaufgabe

Im Haus selbst herrschte ohne ständiges Ermahnen und Gezischel eine ganz natürliche, selbstverständliche Ruhe, die das Lehren und Lernen erleichterte. Es waren nur zwei Klassen, es gab keine Stundenwechsel, keine Schulglocke, wir orientierten uns einfach an der Kirchenuhr. Viel Zeit wurde dadurch gewonnen, die dann durch eine verlängerte Pause wieder ausgeglichen werden mußte, denn sonst hätten die Schüler der Außenstelle gegenüber denen in Ettringen einen deutlichen Lernvorsprung erzielt. Das Prinzip „Chancengleichheit“ durfte jedoch auf gar keinen Fall verletzt werden.

In dieser Umgebung war die Pause weit vielfältiger zu gestalten als im Pausenhof einer großen Schule. Ballspiele im Obstgarten, Turnübungen am Augsburger Stegel, Versteckspiele um das alte Lehrerhaus ließen auch die verlängerte Pause kurz erscheinen. Auch für den aufsichthabenden Lehrer war wirklich Pause.

Wir machen Pause

Wir machen Pause

Einfach war es, den Heimat- und Sachkundeunterricht anschaulich zu gestalten, insbesondere soweit es dessen naturkundlichen Aspekt betrifft. Die Jahreszeiten guckten zum Fenster herein. Den Herbst konnten wir nicht nur sehen, sondern an den reifen Äpfeln, Birnen, Zwetschgen und Nüssen auch schmecken. Im Winter betrieben wir Vogelkunde direkt am Fenster, besuchten doch allerlei Meisen, Finken, Spatzen, Spechte, usw. unser Futterhaus.

Im Pausenhof

Im Pausenhof

Für die Weihnachtsfeier versorgten wir uns mit Moos, Wurzelstöcken, Rinden, Christbaum auf einem heimatkundlichen Erkundungsgang. Den Frühling hörten wir durchs offene Fenster herein, zum österlichen Eiersuchen boten sich der nahe Wald und der Garten an. Ein Osterspaziergang war für uns, die wir auch so recht und schlecht (Goethes) Muttersprache sprechen und schreiben verpflichtend. Drängte es uns im Sommer zu sehr ins Freie, verlegten wir den Unterricht in den Garten oder wir ließen die Pause in eine Sportstunde im Freien übergehen.
„Schulstreß? was ist das?“ fragte man sich an der Außenstelle Kirch-Siebnach.
Dort wurde nicht nur über unsere Heimat geredet, sondern Heimat verwirklicht, soweit es einer
Schule möglich ist. Als ich am letzten Schultag des Schuljahres 1979/80, die Schultüre zusperrte, drehte ich den großen Schlüssel sehr langsam und sehr bewußt um, so, als endete hier die schöne Seite einer Schulepoche und ein Traum würde zugesperrt.

Das Schulhaus

Das Schulhaus

Das Lehrerhaus

Das Lehrerhaus

Ich erinnere mich noch sehr gut an die Auseinandersetzungen der Bildungsreform in den sechziger Jahren, was wurde da getönt! Der unaufhaltsame Fortschritt hänge uns ab, falls wir die Dorfschulen nicht zu großen Schulen zusammenfaßten. Solche Idyllen können wir uns nicht mehr leisten. Wir haben keine Chance, der amerikanischen und japanischen Herausforderung zu begegnen, wenn wir uns weiterhin solchen romantischen Emotionen hingeben und uns den Realitäten verschließen. Das Wort „Heimat“ oder gar „Idylle“ klang damals schier unanständig.
Heute spüren wir, daß wir damit Werte dem sogenannten Fortschritt opferten, Werte, die zu denen gehören, die unser Dasein lebens- und liebenswerter machen.
Die Dorfschule ist vorbei. Es hat keinen Sinn, ihr nachzutrauern oder gar Schuldzuweisungen vorzunehmen. Entscheidend für eine gute Lernatmosphäre ist der Geist, der in der Schule herrscht, das Verhältnis zwischen den Lehrkräften, das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Einen positiven Beweis dafür lieferte unsere Verbandsschule Ettringen all die Jahre,in denen Herr Schroller unser Rektor war, so daß auch diese im Vergleich zu ihrer Außenstelle Kirch-Siebnach doch große Schule da und dort Idylle und ganz gewiß Heimat verwirklichte.

                                                                                                                Ilse und Heinz Müller

➡ Blick zurück: Siebnacher Schulhaus steht jetzt leer

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Auf dem Schulweg

Auf dem Schulweg

 

                   Schlagwort ⇒ Kirch-Siebnach

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Die Schule von 1969 bis 1971

1969 Ettringen gibt: „Das versteinerte Glück“
– Spieloper für junge Leute / Märchenspiel mit ethischem Inhalt

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1969 Gute Schulbildung trägt höchste Zinsen
– „Hochzeit“ von Ettringen, Siebnach und Traunried auf schulischem Sektor
– Für die Computer-Ära ausbilden

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1971

1971


1969 Die Klasse 8a und ihr neues Schulgebäude
– Auch Schüler nehmen Anteil an dem Bau und der heutigen Einweihung

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1970 Schüler jetzt mit Pauken und Trompeten
– Schulblaskapelle bestand ihre Konzertprüfung

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1970 Auch im Dorf blüht das kulturelle Leben
– Schülerprogramm begeistert Fachleute und Eltern

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1970 Rechenunterricht der Volksschule neu orientiert
– Mengenlehre als Schwerpunkt – Einblick in das musische Schaffen

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Klasse 6a – 1971

1971 Ettringen ist die größte Gemeinde
– MZ Interview mit Bürgermeister Alois Hartmann

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 1971 Richtfest für den neuen Pfarrhof

➡ zum Download als PDF

Geschichte alter Pfarrhof

 

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Dorfgemeinschaft Traunried e.V

 


Ein Zeichen gesetzt für den Erhalt des ländlichen Raums

Traunried (emf) – Manch alter Brauch hat sich in den Dörfern des Unterallgäus noch erhalten.
So mancherorts auch das traditionelle Richtfest, bei dem das mit flatternden Bändern geschmückte Bäumchen auf dem First prangt und die Zimmerleute in Reimen ihr Werk loben, darauf anstoßen und das Glas dann an den Mauern des Rohbaus zerschmettern.
So geschehen jetzt auch in der Staudengemeinde Traunried, wo das neue Feuerwehrhaus und die frühere Molkerei, die zum Gemeinschaftshaus „Traunried unter einem Dach“ umgebaut wird, ihren Hebauf erleben durften… ➡ (PDF) weiterlesen


Traunried


Dorfgemeinschaft Traunried

Geschichte Traunrieds

➡ Kapelle Traunried

 

Winter

Frühling

Herbst


Georg Wagner neu im Gemeinderat

 Foto: Reinhard Stegen UA Rundschau

Foto: Reinhard Stegen – UA Rundschau

Georg Wagner von der WG Siebnach sitzt jetzt im Ettringer Gemeinderat.
„Ohne Bedenkzeit hat er sich zur Annahme des Amtes und der damit verbundenen Pflichten bereit erklärt“, lobte Bürgermeister Robert Sturm.

Wagner folgt auf Wolfgang Sirch, der aus beruflichen Gründen aus dem Rat ausgeschieden war.
Quelle Unterallgäuer Rundschau (Land und Leute)

Der aktuelle Ettringer Gemeinderat

Ehrenbürger und ehemalige Bürgermeister 
➡ Ehrenbürger u. ehem.Bürgermeister (Siebnach)
➡ Ehrenbürger u. ehem. Bürgermeister (Traunried)

Kommunalwahlen ⇒ 1978 ⇒ 19841990 

Schützenverein Traunried: Königsproklamation 2024

Die neue Schützenkönige v.l.: Johannes Kraus, Svenja Maisterl und Matthias März. © Henkel

Die neue Schützenkönige v.l.: Johannes Kraus, Svenja Maisterl und Matthias März. © Henkel

Traunried – Beim diesjährigen Weihnachts- und Königsschießen des Schützenvereins Traunried stellten sich insgesamt 49 Schützen der Herausforderung.

Mit einem 56,1 Teiler wurde Johannes Kraus Jung-Schützenkönig, während Svenja Maisterl mit einem 33,6 Teiler Luftgewehr-Schützenkönigin wurde. Luftpistolen-Schützenkönig wurde mit einem 15,2 Teiler Matthias März.
Quelle:  ➡  WOCHENKURIER

                           Schlagwort ⇒ Vereine

So wurde in der Einheitsgemeinde gewählt

Bezirkstagswahl: Ettringen – Siebnach – Traunried

Landtagswahl: Ettringen – Siebnach – Traunried


Krippenausstellung Traunried Weihnachten 2003

 

 

Blick zurück:
Die Krippenausstellung in der Weihnachtszeit 2003