12 Mädchen und 19 Buben wurden als erster Jahrgang aus der neuen Ettringer Schule von Hauptlehrer Weinkopf feierlich entlassen…
12 Mädchen und 19 Buben wurden als erster Jahrgang aus der neuen Ettringer Schule von Hauptlehrer Weinkopf feierlich entlassen…
Auszug aus der Ortschronik von 1951
Originaltext:
Die erste Gemeinderatssitzung im den neuen Räumen der neugebauten Gemeindekanzlei stand im Zeichen der leeren Gemeindekassa.
Hauptpunkt der Tagesordnung war die Beschaffung eines weiteren Schulsaales für die örtliche Volksschule, die heute in vier Klasszimmern und einem gemieteten Wirtshaussaal ihre 8 Klassen unterrichten müsse. Dies sei auf die Dauer ein untragbarer Zustand.
Der Gemeinde ist es wegen mageren Finanzen nicht möglich, einen sechsten Schulsaal zu bauen. Auch weitere Gasthaussäle sind nicht zu haben. Einstimmig wandte sich der Gemeinderat auch gegen die Verordnung des neuen Sitzungszimmers der Gemeinde als Schulsaal.
Der Unterricht muss also in den bisherigen beengten Räumen erfolgen.
Auszug aus der Ortschronik von 1951
Originaltext:
„Seit etlichen Jahren ist die Stelle des Chronisten in Ettringen verwaist.
Im Jahre 1923 machte sich der damalige Oberlehrer Vinzenz Müller, ein Ettringer Kind und Nachfahr des lange amtierenden Bürgermeisters Alois Müller, die große Arbeit, Ettringen eine Chronik zu geben.
„Geschichtliches über Ettringen“ betitelt sich das Büchlein, das auf 45 Seiten die Geschichte Ettringens vom mutmaßlichen Ursprung vor rund 2000 Jahren bis 1924 bringt.
Hier gilt es nun anzuknüpfen und wenn möglich auch das vorhandene Material zu ergänzen, damit spätere Generationen einmal aus der Geschichte ihrer Vorväter lernen können.
Aus diesem Grund bittet das Gemeindeamt zunächst alle Ortsbewohner irgendwelche in ihrem Besitz befindlichen Urkunden, Schriften und dgl. aus früheren Generationen der Gemeinde leihweise zur Verfügung zu stellen, damit die Verarbeitungen zu einer Gemeindechronik aufgenommen werden können.“
Auszug aus der Ortschronik von 1951
Originaltext:
„Auf der Heimfahrt vom Musikfest in Türkheim verunglückte der bekannte Spieler unserer Fußballelf H. Endres.
Ein unbeaufsichtigter Wolfshund sprang ihm auf der Ortsausfahrtsstraße von Türkheim nach Ettringen ins Motrorrad, sodass der Fahrer stürzte und sich dabei Hautabschürfungen, Prellungen und Platzwunden zuzog.
In spätestens 14 Tagen hofft Endress wieder mit seinen Sportkameraden auf dem Rasen stehen zu können.“
Auszug aus der Ortschronik von 1951
Originaltext:
„Beschluss der Gemeinderatssitzung im August 1951
Der Gemeinderat befasste sich in seiner letzten Sitzung auch mit dem Problem des Feuerwehrnachwuchses.
Dabei tauchte auch wieder die Frage der Feuerschutzabgabe auf.
Die Meinung des Gemeinderates ist jedoch die, dass eine kleine gut ausgebildete und einsatzfreudige Wehr mehr nütze, als eine Anzahl von Wehrmännern die nur zum Feuerwehrdienst gezwungen werden.
Gemeinderat Seitz, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr kündigte für die nächste Zeit eine Werbeversammlung an, in der das Problem des Nachwuchses besonders behandelt werden soll.
Im Rahmen der vorgesehenen Etat-Mittel wurde auch die Anschaffung einiger l- Schläuche und Uniformen beschlossen.
Außerdem ist die Gemeinde dem Verein bayerischer Feuerwehrheime beigetreten.“
Auszug aus der Ortschronik von 1951
Originaltext:
„Mittelschwabens Blasmusikkapellen in Türkheim
Zwölf Kapellen, unter anderem auch die Ettringer Musikkapelle nahmen am 1. Bezirksmusikfest des Bezirkes im Allgäu – Schwäbischen Musikbund teil.
Der Ettringer Musikkapelle schloss sich der Trachtenverein Ettringen mit wunderschönen alten Trachten und einem Festwagen an, auf dem ein richtiges Almhaus aufgebaut war.
Zünftige Senner und Sennerinnen jodelten herunter, dass es eine Freude war.
Der Vorstand des Orchestervereins Türkheim, Engelbert Schneider, konnte der schwäbischen Trachtengruppe des Trachtenvereins Ettringen für die Mitwirkung am Festzug einen 1.Preis überreichen.“
Auszug aus der Ortschronik von 1951
Originaltext:
„In körperlicher und geistiger Frische kann Hauptlehrer Max Ott, Langenneufnach seinen 90. Geburtstag feiern.
Nach Beendigung seiner Studien an der Präpararandenschule in Markt-Oberdorf und am Lehrerseminar in Lauingen, führte ihn sein Weg als Volksschullehrer über Peterstal, Wollmetshofen, Leitershofen, Pestenacker, Prettelshofen und Langenhaslach nach Ettringen.
Dort trat er nach 45 jähriger Berufstätigkeit in den Ruhestand. Er wollte ihn in Augsburg verleben, aber wie so viele andere zwangen auch ihn die unglücklichen Kriegsverhältnisse, die Stadt zu verlassen und nach Langenneufnach zu übersiedeln.
Als Schulmann war es ihm vergönnt, tausenden von Kindern und jungen Menschen, die ihn begeistert verehrten, das Rüstzeug für ihren künftigen Lebenslauf zu geben.
Daneben war er als hervorragender Musiker bekannt. Er leitete als Organist und Chorregent, wie als Dirigent von Gesangsvereinen wertvolle Arbeit .
Heute noch marschiert der rüstige Neunziger jeden Sonntagvormittag von Langenneufnach nach Wollmetshofen, um dort, wie vor 60 Jahren, seinen Kirchenchor zu dirigieren.“
Auszug aus der Ortschronik von 1952
Originaltext:
„Eine Einbrecherbande suchte in der Nacht zum Montag unseren Ort heim
In einem Café (Luipold) stiegen die Diebe durch das Toiletten-Fenster ein und entwendeten die Ladenkasse. Sie taten sich an etlichen Schnäpsen gütlich und brachten ein großes Durcheinander in Vorräte und Waren.
Ein Angehöriger des Geschäftes schlief im gleichen Zimmer den Schlaf des Gerechten, doch die Diebe ließen sich dadurch nicht stören. Offenbar eilte es ihnen in keiner Weise, wie die durcheinandergewühlten Gegenstände bewiesen, die sich zur Mitnahme nicht lohnten.
Den zweiten Besuch statteten die Diebe einem Friseurgeschäft ab, wo sie vergeblich nach Geld suchten. Sie begnügten sich schließlich mit etlichen Kämmen. In einem Hintergebäude des gleichen Hauses nahmen sie neben anderen brauchbaren Gegenständen ein Fernglas mit.
Der Einbruchsversuch in einem 3. Haus misslang, da das Haus gut verschlossen war und die Einbrecher offenbar durch Passanten vertrieben wurden.
Nur bestimmte Spuren zeugten noch am Morgen von dem lichtscheuen Handwerk der unbekannten Täter. Die Täter müssen mit den Ortsverhältnissen vertraut gewesen sein.
Die Landpolizei hat sofort die Fahndung nach ihnen aufgenommen.“
Auszug aus der Ortschronik von 1952
Originaltext:
„Blaskapelle auf Ferienfahrt
Mit einem großen Omnibus unternahm die Ettringer Blaskapelle eine Zweitagefahrt durch den Schwarzwald und die Schweizer Landschaft am Bodensee.
Die Fahrt führte an den Titisee über Freiburg auf das Belchenhaus. Hier wurde in 1423 m Höhe Nachtquratier bezogen. Am zweiten Tag ging es über St. Blasius zu den Rheinfällen bei Schaffhausen.
Die Zollkontrolle in Konstanz wurde zu einem lustigen und listigen Erlebnis, denn einige Reiseteilnehmer hatten es sich nicht nehmen lassen, ihr Päckchen Schweizer Zigaretten, Schokolade oder Neskaffee gut zu verbergen. Doch die Zöllner waren findige Köpfe.
Sogar aus dem Bass kamen anstatt der Töne Neskaffee zum Vorschein.“