(…) „Die ältesten Häuser waren aus Holz gebaut und mit Stroh gedeckt.(…)
Die weit überwiegende Mehrzahl der Häuser zeigte bis um 1870 Strohdächer, ein Beweis, dass das Dorf im Laufe der Zeit von größeren Feuersbrünsten verschont blieb.
Erst nach 1870 wurden durch Brandstiftung mehrere Anwesen eingeäschert.
So z.B. Hs-Nr. 5, 19, 23, 90, 91, 60, 61, 62
Zum Baue der Häuser konnte man bis zur Eindämmung der Wertach ein sehr geschätztes Baumaterial umsonst oder gegen geringe Vergütung haben, Flusssand. Nach jedem Hochwasser blieb solcher mehr oder weniger im überschwemmten Gebiete zu allgemeiner Benützung liegen.
Die Beleuchtung der Wohnräume und wohl auch des Stalles diente in den ältesten Zeiten der Kienspan. Es war das ein mit Harz und Terpentinöl stark durchtränktes Holz der Kiefer- und anderer Nadelhölzer, das wegen seiner großen Brennkraft als Anfeuerholz und zur Beleuchtung verwendet wurde.
Das Leinöllämple verdrängte dann den Kienspan. Statt Leinöl gebrauchte man auch Unschlitt. Das Lämplein wurde mit solchem gefüllt und es musste vor dem Gebrauche zuerst auf den heißen Ofen gestellt werden, damit das Unschlitt flüssig wurde.
Bei solchem Lichte wurde genäht, gesponnen, gelesen, geschrieben etc. Das Leinöl rauchte oft so stark, dass die Stalllaterne in einigen Tagen schwarz angerußt war und die Beleuchtung oft recht trüb und dunkel war. Vornehme und vermöglichere Leute verwendeten in Stube und Schlafkammer die Unschlittkerze„.Um 1866 kam nach und nach das Erdöl auf, das nunmehr dem „Elektrischen“ weichen musste.
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