Mit 400 PS erfolgreich unterwegs

 

03.03.2004 – Stefan und Joachim Duscher aus Ettringen gewinnen die Spezial-Tourenwagen-Trophy
Von unserem Redaktionsmitglied Reiner Wall
Zum zweiten Mal nach 2002 gewannen die beiden Brüder Stefan und Joachim Duscher aus Ettringen im vergangenen Jahr die Spezial-Tourenwagen-Trophy (STT) und wollen diesen Erfolg in heuer wiederholen. 

Die STT ist nach der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) und dem Deutschen Tourenwagen-Cup (DTC) die dritt bedeutenste Rennserie im Tourenwagenbereich. Während in der DTM und dem DTC aber ausschließlich Profis und Halbprofis an den Start gehen, ist die STT die höchste „Amateurklasse“ im Motor-Rennsport, so Stefan Duscher zur Bedeutung der Rennserie.Insgesamt standen im vergangenen Jahr 16 Rennen in Deutschland und den angrenzenden Ländern auf dem Programm. Gefahren wird dabei mit den verschiedensten Fabrikanten, die aber reglementiert sind. Die beiden Unterallgäuer, die sich in den beiden Läufen eines Renntages das Cockpit teilen, fahren dabei mit einem zehn Jahre alten ehemaligen Audi-Werkswagen mit 1700 Kubikzentimeter Hubraum, Turbo und Allradantrieb, der es auf etwa 400 PS bringt in der Klasse bis drei Liter Hubraum.

Je nachdem wie stark eine Klasse besetzt ist, erhält der Klassensieger unterschiedlich viele Punkte. So gewannen die beiden Ettringer zwar 15 von 16 Rennen in der Klasse bis drei Liter Hubraum und holten sich überlegen den Sieg in dieser Klasse, doch zum Gesamtsieg reichte es nicht ganz, da in den anderen Klassen mehr Punkte pro Sieg zu holen waren.

Die Führung übernommen

Dabei lagen sie mitte der Rennserie, nach dem Rennen auf dem österreichischen A1-Ring, auch in der Gesamtwertung in Front und hatten im letzten Rennen die Möglichkeit nach dem Gesamtsieg zu greifen, doch wurde ihr Audi beim Saisonfinale in einer Schikane von einem Gegner von hinten „abgeschossen“ und so blieb ihnen in der Gesamtwertung nur Rang drei.

Ein Motor muss reichen

Etwa 35 000 Euro kostet die beiden Brüder eine Rennsaison. Dabei hält der Motor die gesamte Saison, er wird nur zur „Halbzeit“ einmal gewartet. „Ohne die Unterstützung von Sponsoren wie die Firma SM Faserverbundteile aus Dirlewang die für uns die Teile für die Kohlefaser-Karosserie baut könnten wir die Rennen gar nicht bestreiten und suchen natürlich ständig nach neuen Sponsoren“, so Stefan Duscher.

Zur Truppe gehört ein fester Mechaniker, der das Auto zwischen den Rennen wartet und ein bis zwei Helfer an den Renn-Wochenenden. Die beiden Unterallgäuer fahren vor dem Saisonstart am 3. und 4. April auf dem Hockenheimring zwar noch einmal zum Testen auf den Adria-Race bei Venedig oder ins tschechische Most aber sonst stehen keine Trainings- und Testfahrten mehr an. „Wir fahren seit zehn Jahren Rennen und kennen die meisten Kurse auswendig“, so Joachim Duscher. So reichen den beiden Brüdern in der Regel die beiden offiziellen Trainingsläufe, in denen die Startpositionen ermittelt werden.


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