Blick zurück: Religiöse Erziehung in Ettringen

Kommunion in Ettringen 1981

Kommunion in Ettringen 1981

Immer war es eine gedeihliche Zusammen-arbeit von Schulleiter Rektor Schroller, den kath. Pfarrern Britzelmayr und Brazdil, dem evang. Pfarrer Linke und den weltlichen Religionslehrern.
Herr Rektor Schroller kam den Priestern in jeder nur möglichen Weise entgegen. So war durch viele Jahre die wöchentliche Schülermesse für Grundschulklassen in der kleinen Pausenhalle und für die 5. und 6. Klassen in der ➡ Pfarrkirche Ettringen eine Selbstverständlichkeit. Durch den kultusministeriellen Erlaß, daß die Schülermessen sich auf ein paar im Jahr zu beschränken haben und nicht als Ersatz für den Religionsunterricht gelten, wurden sie in der Weise beschränkt, daß die Klassen sich abwechselten und für die Hauptschule auch nur jeden Monat eine Hl. Messe angeboten wurde. Das kindgemäße religiöse Lied wurde gepflegt, rhythmische Begleitung angeboten und vor allem in der Grundschule die Feste des Kirchenjahres durch symbolische Handlungen und Zeichen sowie Umzüge dem Kind erlebnishaft nahegebracht.

Kommunion in Ettringen 1981

Kommunion in Ettringen 1981

Kommunion in Ettringen 1981

Kommunion in Ettringen 1981

In bewundernswerter Weise verstand es auch der am 20.04.1987 verstorbene Pfarrer Britzelmayr bis ins hohe Alter hinein mit den Kindern umzugehen. Es wurden von Seiten der Eltern Stimmen laut, auch die Grundschüler sollten zum Gottesdienst ins Gotteshaus gehen. War es früher bedingt durch den gleichzeitigen Gottesdienst für Hauptschüler, so ist heute die Situation anders. Die Sorge, die Kinder werden zum Teil der Pfarrkirche entfremdet, ist angesichts der religiösen Einstellung und Gepflogenheit in manchem Elternhaus sicher berechtigt. Überhaupt scheint es in der heutigen Zeit notwendiger zu sein, verstärkt die Grundwahrheiten unseres Glaubens, die Gebote und die Weisungen der Kirche und die Feste des Kirchenjahres anzusprechen Es ist wohl auch wichtig, verstärkt mit dem Gotteslob im kath. Religionsunterricht zu arbeiten. Gerade ein Grundstock an gemeinsamen religiösen Liedern für die Kirchgänger ist durch das Gotteslob angeboten.

Herr Schroller stimmte seinerzeit dem Antrag, diese Gesangsbücher auch für die Schule anzuschaffen, sofort zu. Ebenso wurde ein Klassensatz des Neuen Testaments gekauft. Da sich Auszüge aus der Hl. Schrift sporadisch auf alle Jahrgangsbücher verteilen, ist es angebracht, bestimmte Bibelstellen direkt durch die Schüler im NT nachschlagen zu lassen.
Ein besserer Überblick und eine Fertigkeit im Nachschlagen kann so erreicht werden. Überhaupt dürfte es eine Chance für die Kinder der Hauptschulklassen sein, durch das Lesen eines
Evangelisten oder eines Briefes des NT einen Zugang zur Bibel zu finden.
In letzter Zeit befürwortete Herr Schroller auch die Glaubenssendung „Credo“, die das kath. Glaubensbekenntnis zum Thema hat und für den Mitschnitt freigegeben ist, für die größeren
Schüler aufzunehmen. Ausschnittweise eingesetzt ist sie Hilfe und Bereicherung für den Religionsunterricht. Die Erziehung zur Toleranz und Ehrfurcht und caritativen Hilfe war unserem Rektor Schroller immer ein großes Anliegen.

Seit Jahren haben wir an der Schule Gastarbeiterkinder mit mohammedanischer Religions-zugehörigkeit. Das gute Auskommen und die Rücksichtnahme unter den Schülern ist sicher auch ein Verdienst unseres Schulleiters. Jedes Jahr wurden durch Lehrkräfte und Schüler Aktionen zur Hilfe für Notleidende gestartet. Durch gute Ideen konnten jedes Jahr einige hundert Mark als Erlös überwiesen werden. Es sei erinnert an den Verkauf von Selbstgebasteltem, von Blumen und Kresse, von Kuchen und Wurstsemmeln und an den Basar und die Versteigerungen in den verschiedenen Klassen. Der herzliche Dank gilt unserem Chef, den engagierten Lehrkräften und Kindern, dem Frauenbund und den Eltern, die hier so tatkräftig mitgeholfen haben. Die Adressaten unserer Geldspenden waren weltweit, von einer Schwester in Ecuador, die geschädigte Kinder betreut, einer Schwester in England, den betroffenen Kindern der Erdbebenkatastrophe in Chile, der Christoffel-Blindenmission, den SOS-Kinderdörfern bis zu den krebskranken Kindern im eigenen Land.

Kommunion in Ettringen 1981

Kommunion in Ettringen 1981

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herr Schroller vergaß nicht, in seinen Durchsagen vor Ferien und Festen die Kinder zu mahnen, beim Besuch der Gottesdienste und des Friedhofes Ehrfurcht, Gläubigkeit und Takt zu zeigen. So
möchte ich mich im Namen des Kollegiums bei den Priestern für die Feier der Gottesdienste und den Religionsunterricht und bei unserem Rektor Schroller für die tatkräftige Unterstützung in
allen religiösen Belangen und in der Erziehung zu Ehrfurcht und Toleranz sehr herzlich bedanken.

                                                                                                                        Josef Steber

Kommunion in Ettringen  ➡ 1991  ➡ 1899


Erwähnt seien hier auch die Geistlichen beider Konfessionen, die in der Dienstzeit von Herrn Schroller unsere Schüler im Religionsunterricht betreuten und mit ihnen die Schülergottesdienste feierten.

  • Von 1937 – 1950 ist Pfarrer Johann Baptist Mayer verzeichnet.
  • Von 1951 – 1962 versorgte Pfarrer ➡ Heinrich Kalb Pfarrgemeinde und Schule; unter seine Amtszeit fiel auch die ➡ Einweihung des Schulhauses 1953.
  • Seit 1962 wirkt Pfarrer Herbert Brazdil in Ettringen. Verschiedene Aktivitäten und Feierlichkeiten fielen in seine Amtsperiode. ➡ Erinnerungen an Pfarrer Brazdil
  • 1972 Bau des neuen Pfarrhofs
  • 1974 Am 17. Mai spendete Weihbischof Schmid erstmals den Schülern der 5. und 6. Klasse die heilige Firmung in der Ettringer Pfarrkirche; dies wiederholt sich im zweijährigen Turnus.
  • 1979 Ortspfarrer H. Brazdil feiert sein 25jähriges Priesterjubiläum
  • 1984 Ernennung zum Geistlichen Rat (24.12.)
  • 1985  Am 7. Juli Feier des 60. Geburtstages
  • 1987 25jähriges Ortsjubiläum

 ➡ Pfarrer im Kirchenspiel Ettringen       ➡ Pfarrer im Kirchenspiel Siebnach


Seit dem Tode von Pfarrer Rohrsetzer, Markt Wald, mußte Geistl. Rat Brazdil fast fünfeinhalb Jahre die große Staudenpfarrei mitversorgen, bis sie im Mai 1987 wieder einen eigenen Pfarrer, Dr. Thaddäus Kucia, bekam.

Einmal in der Woche kommt der evangelische Pfarrer aus Türkheim zum Unterricht in die Ettringer Schule. Unter einem seiner Vorgänger, Pfarrer Dr. Künneth, wurde 1962 die ➡ evangelische Auferstehungskirche in Ettringen errichtet, wo auch die Schulanfangsgottesdienste gehalten werden.

In der Pfarrei Siebnach war Pfarrer und Geistl. Rat Ignaz Britzelmayr seit 1945 bis zu seinem Tode am 20. April 1987 der gute Hirte seiner anvertrauten Pfarrkinder. Vor allem seine volksnahe Art, seine kernigen Predigten und sein Umgang mit vielen berühmten Persönlichkeiten aus Religion, Kunst und Kultur machten ihn im weiten Umkreis bekannt.
Er führte den ➡ Wendelinsritt in Traunried ein, der damals großen Zulauf aus dem Umland brachte und verstand es, vor allem Feste, auch seine persönlichen, prachtvoll zu feiern. Bis ins hohe Alter hielt er den Schulunterricht, zuletzt noch für die Kommunionkinder und am Mittwoch die Schülermesse in der kleinen Pausenhalle. Er versuchte stets, auch den Kleinen das Wort Gottes anschaulich und packend darzulegen.
Wie Lehrer Josef Steber als Pfarr-gemeinderatsvorsitzender und Rektor Schroller in ihren Nachrufen betonten, liebte er vor allem die Kinder.
Sein plötzlicher Tod hinterließ eine große Lücke. Ab 1.Mai 1987 wird die Pfarrei Siebnach vom Markt Walder Pfarrer Dr. Thaddäus Kucia vikariert.
                                                                                                                       
                                                                                                            Maria Brecheisen

               Schlagwort ➡ Blick zurück ➡ Schule

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