UPM-Werksschließung in Ettringen – Zusammenfassung der Situation

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Hintergrund
Das Unternehmen UPM plant, seinen Produktionsstandort in Ettringen endgültig zu schließen. Damit verlieren alle dort Beschäftigten ihre Arbeitsplätze. Die Entscheidung hat zu großen Spannungen zwischen der Unternehmensleitung, den Beschäftigten und der Gewerkschaft geführt.

Kritik der Gewerkschaft
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) erhebt schwere Vorwürfe gegen UPM. Sie wirft dem Unternehmen vor, sich Gesprächen über eine faire Lösung zu entziehen und nicht gewillt zu sein, mit dem Betriebsrat ernsthaft zu verhandeln. Besonders kritisiert wird, dass UPM keinen sozialverträglichen Übergang für ältere Mitarbeiter anbieten will und nur geringe Mittel für Abfindungen und Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung stellt.
Die Gewerkschaft betont, dass die Beschäftigten dem Unternehmen in der Vergangenheit entgegengekommen seien, etwa durch Kurzarbeit. Die jetzige Haltung des Konzerns empfindet sie deshalb als respektlos und verantwortungslos. Als Reaktion kündigt die IGBCE an, mit politischen und öffentlichen Mitteln Druck auf UPM auszuüben – notfalls auch mit Protestaktionen.

Position des Unternehmens
Die Werksleitung weist die Vorwürfe der Gewerkschaft zurück. UPM betont, dass ein sozialer Plan vorgelegt worden sei, der den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Rechnung trage. Das Unternehmen signalisiert grundsätzlich Gesprächsbereitschaft, allerdings ohne die Maßstäbe früherer Sozialpläne zugrunde legen zu wollen.
UPM verweist zudem auf Stellenangebote anderer Unternehmen in der Region, auch in verwandten Branchen. Gleichzeitig weist das Unternehmen auf die schwierige wirtschaftliche Gesamtsituation hin, die durch internationale Krisen und steigende Energiepreise weiter verschärft worden sei.

Soziale und persönliche Auswirkungen
Für viele Beschäftigte ist die Werksschließung ein schwerer Einschnitt – nicht nur finanziell, sondern auch emotional. Manche stehen vor existenziellen Herausforderungen, da sie auf ein langfristiges Arbeitsverhältnis vertraut haben. Besonders betroffen sind jüngere Mitarbeiter mit laufenden finanziellen Verpflichtungen sowie ältere Beschäftigte, die kurz vor dem Rentenalter stehen.
Die Gewerkschaft arbeitet deshalb auch mit kirchlichen Stellen zusammen, um betroffene Menschen seelsorgerisch zu begleiten.

Politische Reaktionen und Unterstützung
Politische Vertreter vor Ort haben sich an die Konzernleitung gewandt, um entweder den Standort zu erhalten oder eine tragfähige Nachnutzung zu ermöglichen. Gleichzeitig wünschen sie sich, dass es nicht zu einem juristischen Streit kommt, sondern dass sich beide Seiten einvernehmlich einigen.

Lichtblick für Auszubildende
Einige der betroffenen Auszubildenden konnten bereits ihre Lehre bei einem anderen Unternehmen fortsetzen. Diese Anschlusslösungen geben zumindest einem kleinen Teil der Belegschaft eine neue Perspektive.

                       Schlagwort ⇒  Papierfabrik

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