Bei der Betriebsversammlung des UPM-Standorts Ettringen kam es zu deutlicher Kritik und emotionalen Reaktionen der Belegschaft gegenüber der Werksleitung. Hintergrund ist die geplante Schließung des Standorts, über die seit März zwischen Konzern und Betriebsrat verhandelt wird.
Erstmals wurden nun konkrete Zahlen genannt: UPM schlägt einen Abfindungsfaktor von 0,6 vor – für rentennahe Jahrgänge sogar nur 0,3. Der Betriebsrat fordert hingegen einen Faktor von 1,9, wie er auch bei der Schließung des Werks in Plattling gewährt wurde. Die Positionen klaffen weit auseinander, weshalb nun eine Einigungsstelle unter Vorsitz eines Richters eingeschaltet wurde.
Die Stimmung war aufgewühlt. Mitarbeitende kritisierten die mangelnde Wertschätzung und verwiesen auf den Umsatz von 2,6 Milliarden Euro im ersten Quartal 2025. Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Ulbrich rief die Belegschaft zum Widerstand auf – notfalls auch durch gerichtliche Schritte und öffentliche Kritik: „Und wenn wir sie so lange traktieren müssen, bis der Aktienkurs völlig einbricht.“
Die Veranstaltung machte deutlich, dass es nicht nur um Zahlen geht – sondern auch um das Gefühl von Fairness, Zusammenhalt und Würde.
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