1993: Kläranlage feierlich eingeweiht

 

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 Spatenstich und Bau

Einweihung der Kläranlage

Bereits im Jahr 1962 hatte man mit den Beratungen über die Abwasserentsorgung unserer Ortschaft begonnen. In den siebziger Jahren geisterte sogar der Plan einer Riesen – Kläranlage unter Einbezug von Türkheim, Fa. Salamander, Wiedergeltingen und Fa. Lang. durch die Sitzungsräume der betreffenden Gemeinden. Auch ein Vakuumsystem wurde heftig diskutiert. Gott sei Dank ließ man diese irrigen Pläne fallen. Wie viel Meinungen und Ansichten treffen bei solchen stundenlangen Beratungen aufeinander! Schließlich geht es um die beste Effektivität des Objekts und besonders um das liebe Geld, auch um das der Gemeinderäte und des Bürgermeisters.

Nun nach vielen intensiven Gesprächen und Verhandlungen begann man im September 1984 mit der Kanalisation in der Ost – Siedlung und im Juni 1991 mit dem Bau der Kläranlage, der an örtliche Firmen vergeben wurde. Fünf lange Jahre plagten sich die Ettringer Bürger mit Straßensperrungen oder Verengungen, mit Krach und Dreck, bis das letzte Rohr endlich unter der Straßendecke verschwunden war. 16 Kilometer Abwasserkanal und drei Regenrückhalte-Einrichtungen mussten vergraben, bzw. gebaut werden. Mit drei verschiedenen technischen Varianten wird das Schmutzwasser im sogenannten „modifizierten Mischsystem“ in den Bereichen Ost, Mitte und West gesammelt und abgeleitet. Bei diesem System werden nicht nur die typischen Schmutzwässer, also aus Haushalten und Betrieben aufgenommen, sondern auch das Regenwasser von Straßen und Hofflächen. Das saubere Niederschlagswasser der Dachflächen wird dagegen ohne weitere Klärung versickert.

Die Kläranlage wurde für häusliches und gewerbliches Abwasser für 6000 Einwohnergleichwerte konzipiert. Sie kann bei Regenwetter täglich bis zu 6000 Kubikmeter Mischwasser behandeln, was einem Zufluss von 70 l/s entspricht. In der Kläranlage wird das Abwasser über Feinrechen, belüfteten Sand- und Fettfang, Belebungs- und Nachklärbecken gereinigt. Das Belebungsbecken weist ein Volumen von 2230 Kubikmeter, das Nachklärbecken ein Volumen von 1310 Kubikmeter bei einem Durchmesser von 20 Metern auf. Je nach Anfall muss ein Teil des abgesetzten Schlammes in einen Schlammstapelbehälter gepumpt werden. Die Weiterbehandlung erfordert eine nochmalige Belüftung und eine gänzliche Entwässerung, um letztendlich den restlichen Schlamm auf einer Hausmülldeponie zu lagern.

Daneben wurde am 14. Mai 1993 die gemeinsame Kläranlage der Gemeinde Ettringen eingeweiht, die bereits im November 1992 in Betrieb ging. Sie war der dickste finanzielle Brocken, den das Dorf verdauen musste. Die gesamte Abwasseranlage, d.h. Ortskanäle, Regenüberlaufbecken, Pumpstationen und Kläranlage kosteten 23.596.000 DM, wobei der Staat 75% der zuwendungsfähigen Kosten übernahm.

Text: Dr. Martin Kleint „Drei schwäbische Dörfer erzählen“

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