Bürgerversammlung: Wo die Ettringer der Schuh drückt

Sichtbar in die Jahre gekommen ist auch diese Brücke über den Mühlbach in Siebnach. Hier dürfte in den nächsten Jahren eine Sanierung anstehen. © Treude

Sichtbar in die Jahre gekommen ist auch diese Brücke über den Mühlbach in Siebnach. Hier dürfte in den nächsten Jahren eine Sanierung anstehen. © Treude

Ettringen – Mit einem Rückblick auf den Haushalt 2021 startete Ettringens Bürgermeister Robert Sturm am vergangenen Donnerstag den kurzen Informationsblock der gut besuchten Bürgerversammlung im ➡ Café Kellerberg. In den letzten Jahren habe man recht gute Zeiten mit kaum Verschuldung erlebt. Ausschlaggebend dafür sei eine stetige und disziplinierte Ausgabenpolitik gewesen, bei der man dennoch keine Investitionen versäumt habe. „Das ist eine sehr, sehr gute Ausgangsbasis für gemeindliches Arbeiten“, so der Bürgermeister zufrieden.

Die größten Posten im Vermögenshaushalt markieren Straßen- und Radwegbaukosten, Kosten für Wasserver- und Abwasserentsorgung, der Breitbandausbau sowie der Erwerb von Grundstücken und baulichen Anlagen. In diesem Zusammenhang thematisierte Sturm den gemeinsam mit der Kirche erworbenen, denkmalgeschützten ehemaligen ➡ Pfarrhof in Siebnach, in den – nach Sanierung – nach Auffassung der Entscheidungsträger ein Kindergarten einziehen soll. Der Bedarf an Kindergartenplätzen sei in Ettringen aus verschiedenen Gründen gestiegen. Natürlich kommen da hohe Kosten auf die Gemeinde zu, aber die Kinderbetreuung sei eine wichtige kommunale Aufgabe, so Sturm, „und man darf das nicht nur von monetärer Seite betrachten.“ Was die Fertigstellung der letzten 300 Meter Radweg Forsthofen/Höfen anbelangt, fürchtet Sturm, werde man wegen Naturschutzbedenken nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens in einen zeitraubenden Prozessmarathon übergehen.

Kommunale Aufgaben
Die Haushaltsrechnung weist im Ausgabenbereich höhere Beträge auf als bei den Einnahmen. Der Bürgermeister begründete dies mit den kommunalen Aufgaben, etwa Friedhof, Schule, Kultur, Turnhallen, Spielplätze, Bau- und Wohnungswesen, die die Gemeinde zu erbringen habe. Die Einnahmen seien erfreulicherweise in den letzten Jahren stabil gewesen. Vor allem die Gewerbesteuer habe sich sehr gut entwickelt, was allerdings auch zu einer deutlich höheren Gewerbesteuerumlage geführt hätte. Die Schlüsselzuweisungen seien über die Jahre konstant geblieben, die Kreisumlage wachse mit den ständig wachsenden Aufgaben stetig. Für den Unterhalt der Kindergärten habe die Gemeinde fast eine halbe Million Euro aufgewendet. Derzeit seien erfreulicherweise keine Schulden vorhanden.

Mit interessanten Daten zum ➡ Flexibus beendete Sturm den Informationsblock der Versammlung. Der Bus, der ja eher ein Taxi sei, werde – wie eine Befragung ergab – sehr gut angenommen. Gut 20 Prozent der Fahrgäste kommen aus Ettringen. Ein Drittel der Fahrgäste nutzt den Bus mehrmals in der Woche, ein Viertel als Zubringer zu anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. Drei Viertel der Nutzer sind Senioren. Die Erprobungsphase, so Sturm, sei auf fünf Jahre angelegt. Er hoffe, dass sich der Flexibus durchsetze. Der öffentliche Personennahverkehr war auch Thema in der Diskussion. Ein älterer Herr kritisierte die Verbindungen zwischen der Kreisstadt und Ettringen, wobei er seine Kritik vor allem an der optimierungsbedürftigen Situation am Türkheimer Bahnhof und am „940er-Bus“ festmachte.

Von 10H ausgebremst
Auch um alternative Energien drehten sich die Fragen. Ettringen sei, so der Bürgermeister, in Sachen Windkraft vor Jahren schon sehr weit fortgeschritten gewesen, als die Planungen durch Einführung der „10H-Regel“ obsolet geworden seien. Er hoffe auf den Fall dieser Regel, um das Thema erneut anzugehen. Ja, die Energiekosten der Gemeinde werden steigen, aber durch ➡ Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden werde Strom für den Eigenbedarf erzeugt. (…) weiterlesen  ➡ kurierverlag.de  ➡ Artikel als (PDF)


Aktuell bei Ettringen.info: