„Neues“ vom Ettringer Scharfrichter Konrad Keller

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Eine etwas schaurige Anekdote. Entdeckt von Martin Kleint

1703 war der alte Scharfrichter Konrad Keller von Ettringen krank und sein Sohn versah den Dienst.
„Er hat zwar bei der Hinrichtung des Georg Maurers von Erpftingen mit dem Strang unlengst seine erste Prob machen sollen; sie ist ihm aber nicht recht gelungen, weil ihme der Strang über das Zäpfl hinaufgewichen, daß der arme Sünder umb ein ²Miserere lang hat lengers streiten müssen, welches aber größtenteils seiner Schwere und seinem dicken Hals beizumessen gewesen“…

Im selben Jahr starb noch der Scharfrichter, „der seine functiones behendt und glücklich vertreten; er wurde nicht nur bei der Grafschaft Schwabeck zur Vollziehung allerlei Urteil gebraucht, sondern er ist auch oft zu auswärtigen Gerichten zur Assistenz erbeten worden.

Die Witwe wollte dann den Andreas Treuchler von Weilheim ehelichen, der zwar selbst noch nie mit dem Schwert gerichtet hatte, jedoch wenigstens ³Torturn und mit dem Strang zu richten versteht.
Indem nun mit dem Schwert zu richten, seltne Casus sich ereignen, so vermeinte er bis dahin anderswo unter seinen Befreundeten die Gelegenheit zu finden, die Prob zemachen und es ist an sich selbst mehr an der Keckheit als an der Erfahrenheit gelegen, der berühmbteste Maister zuweilen einen Fählstreich tun kann“. – 

²Erbarmen  ³Foltern                   ➡ (PDF) Originaltext

                                       ➡  Der Ettringer Scharfrichter (Drei schwäbische Dörfer…)


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