UPM zieht in Ettringen den Stecker – UPM-Chef Gunnar Eberhardt im Interview

Interview der AUGSBURGER ALLGEMEINEN

Werke zu schließen, macht niemand gerne“, sagt UPM-Chef Gunnar Eberhardt, doch die Entscheidung sei „unvermeidlich“ gewesen.
Das Werk produzierte grafisches Papier für Zeitungen und Beilagen – ein Markt, der seit Jahren schrumpft. Nach der Corona-Krise beschleunigte sich der Einbruch dramatisch: Die Papierproduktion in Europa hat sich laut Eberhardt seit 2021 halbiert, von 20 auf elf Millionen Tonnen. Zugleich lasten 3,5 Millionen Tonnen Überkapazität auf der Branche.
Eine Umrüstung der Maschinen auf Verpackungspapier hätte über 100 Millionen Euro gekostet – zu viel für einen Markt, der selbst unter Druck steht.
Für die Belegschaft setzt UPM auf Abfindungen, eine Transfergesellschaft und eine Jobbörse mit über 200 offenen Stellen in der Region. Die Gewerkschaft IG BCE hält die Angebote für zu niedrig, doch Eberhardt verweist auf die angespannte wirtschaftliche Lage und fallende Gewinne.

Während in Ettringen die Produktion zum Stillstand kommt, will UPM die Standorte Augsburg und Schongau halten – unter der Bedingung, dass sie effizient und wettbewerbsfähig bleiben. Der Strukturwandel in der Papierindustrie aber geht weiter – und Ettringen ist ein Symbol dafür. 

                      Schlagwort ⇒ Papierfabrik

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