Die „Villa Knie“ damals und heute

(…) Direkt daneben stand auf dem Eck Siebnacher – Grundstraße ein kleines, fast winziges Häuschen welches 1982 abgebrochen wurde. Es hieß im Dorf “Villa Knie”, weil sein letzter Bewohner der ebenfalls ortsbekannte “Knie Martl” war.

Er hatte vorher in einem ebenso kleinen Häuschen am anderen Ende des Dorfes, oberhalb des Grundstücks Meisterweg 5 gewohnt, man kann sagen mehr gehaust.
Er arbeitete in der Papierfabrik, wobei er sich teilweise von dem ernährte, was andere an Speisen oder deren Reste wegwarfen. Auch leerte er gern zur mitternächtlichen Stunde in den Wirtschaften das sogenannte “Neigele Bier”, dass ihm manchen erheblichen Rausch eintrug, den er anderntags in der Papierfabrik im Altpapier ausschlief.
Sein grauer Vollbart verlieh dem Martl ein markantes Aussehen. Und wenn er gerade seine religiöse Phase hatte, dann konnte man meinen ein Heiliger kniete persönlich vor dem Kreuz an der Kirchenmauer. 
 
Nichts kann ihn mehr charakterisieren, als die Inschrift auf seinem Grabstein, die da lautet:

“Hier ruht in Gott Martin Knie, geboren am 13. Febr. 1909, gest. am 10. März 1981.
Kurz sind unsres Lebens Jahre von der Wiege bis zur Bahre. Ob dich Gold und Seide schmückt, ob dich Kreuz und Elend drückt, alles lässt der Mensch zurück, drum halte dich zu jeder Zeit auf einen guten Tod bereit.”

Drei schwäbische Dörfer…


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