Blick zurück: Die Schule von 1945 -1952

Mit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in der Nacht 27/28. April 1945 war das Schuljahr beendet.  Das Schulhaus wurde mit ehemaligen polnischen und russischen Kriegsgefangenen belegt. Schülerbogen, Schüler- und Lehrbücher, Schülerlisten, wertvolles Anschauungsmaterial wurden durch sie vernichtet. Später diente das Schulgebäude als Unterkunft für amerikanische Soldaten.
   
Am 1. Oktober 1945 konnte das Schulhaus nach langem Bemühen für den Unterricht verwendet werden. Folgende Lehrkräfte wurden von der Militärregierung zum Unterricht zugelassen:
Boch Luise Lehrerin, Repper Hermine Schulamtsanwärterin, Prestele Magdalena Schulhelferin, ➡ Fehle Maria Handarbeitslehrerin nebenamtlich. 
Um einen Überblick über die Schülerzahl zu erhalten, wurden die Schüler registriert und im Schulerfassungsblatt festgehalten. Am Anfang des Schuljahres betrug die Zahl der Schüler 334, am Ende 302. Der Schulbesuch war teilweise sehr lückenhaft. Das Unterrichten war außerordentlich mühselig, denn es fehlte an allen Ecken und Enden.
Was nicht vernichtet war, musste auf Anordnung der Militärregierung nach Mindelheim
abgeliefert werden, soweit es militärisches und nationalsozialistisches Gedankengut enthielt. Der Schulsachbedarf konnte nicht beschafft werden. Die Versorgung mit Brennmaterial war sehr schlecht. 

 Die Landwirtschaftliche Berufsschule begann ebenfalls am 1. Oktober, Schülerzahl 29. 
Der Erfolg der Arbeit im Schuljahr 1945/46 war trotzdem gut; denn die Kinder waren des müßigen Umhertollens überdrüssig und sie erkannten den Wert der Schulbildung.

Im Schuljahr 1946/47 verbesserten`sich die Verhältnisse etwas. Wenn auch die entliehenen Schulmöbel von Augsburg zurückgefordert wurden und Wirtshaustische und -bänke als 
Schulmöbel Verwendung fanden, so war doch das Unterrichten leichter, da eine 4. Lehrkraft den Dienst begann, Somit waren an der Schule tätig:
Boch LuiseEkinger IrmgardRepper HermineBier Anna, die von Spiska Franziska abgelöst wurde.
Als neues Wahlfach wurde die Englische Sprache eingeführt, die von Frl. Studienrat Cramer erteilt wurde.

Für die Hand der Schüler wurden von der Militärregierung behelfsmäßige Lernbücher herausgegeben. Eine besondere Hilfe für die zum Teil in sehr schlechtem Ernährungszustand befindlichen Kinder, war die Einführung der HOOVER-Schulspeisung.

Die Schülerzahl in der Volksschule betrug 327, in der landw. Berufsschule 52. 
Im Schuljahr 1947/48 war die Schülerzahl wieder auf 330 angestiegen,infolge des Eintreffens von Heimatvertriebenen aus dem Sudetenlande.

Als Lehrkräfte wirkten:Boch LuiseHerrmann Hermine geb. Repper, Spiska Franzis-
kaBaumann Irmine, die von Frl. Philipp abgelöst wurde und Gebauer Alice

Die Schulraumnot wurde immer brennender, da im Schuljahr 1948/49 die Schülerzahl auf 339 stieg und Herr Schroller Helmut als 6. Lehrkraft den Dienst antrat. Fräulein Philipp löste Herrn Hildisch ab.Als hauptamtliche Handarbeitslehrerin wurde Frau M. Lenk hier eingewiesen. 

Das Schuljahr 1949/50 konnte infolge einer im Dorf herrschenden Typhusepidemie erst am 4. November 1949 begonnen werden. Die Benützung des  ➡  „Kronensaales“ als 5. Schulraum brachte etwas Abhilfe in der Raumnot. Während die Schülerzahl im Schuljahr 1950/51 299 betrug, sank sie 1951/52 auf 286. Für das Schuljahr 1952/55 wurden auf Antrag eine 7. Lehrkraft und ein weiterer Belfsschulraum (Sitzungssaal des Gemeindeamtes) genehmigt. 

Ettringen, den 29. Juli 1952  Die Schulleitung
gez. Luise Boch
(übernommen aus der Chronik der Volksschule Ettringen).

Als weitere Lehrkarft war in den Nachkriegsjahren Frl. Anni Neff in Ettringen tätig.
Als Schulraum diente auch die Galerie der Turnhalle.

Wegen der großen Schulraumnot musste ein neues Schulgebäude gebaut werden.

 mehr von der Einweihung 19.10.1953  ➡ Alte Klassenfotos

Die Entwicklung der Schule ging weiter,so dass im Jahr 1967 eine Schulhauserweiterung durch den Gemeinderat beschlossen wurde. ➡ Der Neubau ist für 1968 vorgesehen

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