Siebnach(emf) Oft wird geklagt über die Verödung der Dörfer. Aber genauso oft könnte auch Freude herrschen über großartige Initiativen der Dorfgemeinschaften, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und sich mit bewundernswertem Engagement für die Lebensqualität ihres Zuhauses einsetzen wie in Siebnach, wo jetzt in vorbildlicher Weise ein Gebäude wieder aufgebaut wurde.
Der Siebnacher Pfarrgarten mit seinen großen alten, Schatten spendenden Obstbäumen, mit der Blutbuche, der stolzen Thuja und der exotischen Kiefer gehört zu den idyllischsten Fleckchen im Ort. Das hübsche alte Pfarrhaus wurde in den letzten Jahren, seitdem Pater Michael die Pfarreiengemeinschaft leitet, aufs Erfreulichste wieder belebt. Dort treffen sich der Kinderchor, dort findet der Kommunion- und der Firmunterricht statt, und auch für die Jugendgruppe ist Platz.
Waschküche und Holzlege von 1640
Pfarrstadel von 1640
Zwei alte, baufällige Gebäude störten die Idylle: der Stadel, bei dem das Dach teilweise eingestürzt ist und dessen Zukunft trotz reizvoller Bausubstanz momentan noch unsicher ist und die alte Holzhütte mit angebauter Waschküche, die praktisch nur noch eine Ruine war.
Alfred Pfandzelter, der auch den Garten mit großer Hingabe pflegt, beschloss tätig zu werden und hat, zusammen mit seinem „Rentnertrupp“ und einer ganzen Reihe anderer Siebnacher, die Hütte samt Waschküche in rund 1000 Stunden freiwilliger und ehrenamtlicher Knochenarbeit solide wieder hergerichtet. Örtliche Handwerker waren mit großem Engagement bei der Sache. Jetzt ist der hübsche kleine Bau ein richtiges Schmuckstück, das in den Garten und zum Pfarrhof passt. Er wurde nämlich sehr sensibel mit altem Baumaterial so gestaltet, dass er nicht aufdringlich „neu“ wirkt, sondern sich seiner historischen Umgebung anpasst. Sogar das Walmdach konnte erhalten werden. Weiterlesen